Eine Informationsübersicht zu einer vielschichtigen Krankheit

Symptome & Krankheitsbild

Empty Nose Syndrome ist eine komplexe Krankheit – abhängig vom jeweiligen Defekt kann es zu unterschiedlichen Symptomen kommen. Hier sind die gängigsten beschrieben. Außerdem wird erklärt, wie es überhaupt zum Empty Nose Syndrome kommen kann. Grundsätzlich ist Empty Nose Syndrome in fast allen Fällen mit einer Nasen-OP verknüpft, tritt also nicht „von allein“ auf.

Symptome

Schlaf

Zu ENS gehört oft ein schlechter Schlaf. Nicht richtig einschlafen können, oft aufwachen, kaum Erholung finden im Schlaf – oft wird das schnell auf die Psyche geschoben. Es gibt allerdings mittlerweile eine gute Datenlage (bspw. die Webseite von Peter Esquinasi), dass es tatsächlich direkt mit der Nase zusammenhängt. Insbesondere wenn die Schlafprobleme aus dem Nichts kommen und sich durch keine Schlafhygiene erklären lassen, können sie im Zusammenhang mit einer Nasen-OP stehen.

Atmung

ENS beeinflusst die Atmung – der Atem kann sich (auch bei Zimmertemperatur) kalt anfühlen in der Nase, oder die Nase fühlt sich blockiert an obwohl sie frei ist. In Extremfällen präsentiert sich Empty Nose Syndrome auch so, dass permanent ein Gefühl der Erstickung vorhanden ist.

Puls

Die Probleme bei der Atmung führen oft auch zu einem erhöhten Puls und geringerer Belastbarkeit.

Trockenheit

Bei ENS ist die Nase oft sehr trocken, weil sie zu weit ist um sich selbst zu befeuchten, oder weil die Schleimhaut zu sehr geschädigt ist um dieser Funktion nachzukommen. Dadurch bilden sich Krusten, es blutet oder die Nase schmerzt.

Krankheitsbild

Empty Nose Syndrome entsteht durch eine Änderung der Physiologie der Nase. Das klingt zunächst einmal etwas kompliziert, lässt sich aber recht einfach verdeutlichen: Die Nase kommt in den meisten ENS-Fällen ihrer Funktion, die Atemluft zu befeuchten und zu „verlangsamen“, nicht mehr ausreichend nach – weil sie entweder zu weit ist oder die Schleimhaut zu sehr geschädigt.

Wie das beispielhaft aussieht, soll anhand einiger CT-Bilder erläutert werden:

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Nasenmuscheln – verdickt und mit einer Septumperforation, aber sonst funktionsfähig
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Nasenmuscheln nach der OP – deutlich verkleinert, mit viel mehr Raum für die Luft

Dieses Beispiel zeigt den Verlust von Volumen – es gibt aber viele verschiedene Varianten, wie sich ENS präsentieren kann, mitunter auch mit nur sehr geringem Volumenverlust.

Grundsätzlich besteht die Möglichkeit, dass Empty Nose Syndrome entsteht, bei allen Operationen am Inneren der Nase. Vor allem aber bei Eingriffen an der Nasenscheidewand oder an den Nasenmuscheln verändert sich die Physiologie der Nase. Das ist meist gewollt – immerhin sind Atem- oder Infektionsprobleme oft der Auslöser für eine solche Operation. Aber manchmal tritt danach eben auch das Empty Nose Syndrome auf.

Eine sehr gute Quelle für Daten und Fakten zur Physiologie der Nase im Kontext von Empty Nose Syndrome ist die Seite von Peter Esquinasi, der seinen eigenen Leidensweg zum Anlass genommen hat das Thema von wissenschaftlicher Seite anzugehen und damit sehr wertvolle Daten gesammelt hat.

Empty Nose Syndrome Aerodynamics